Wohnen und arbeiten an einem Ort ist für viele Arbeitnehmer ein Traum – für Brigitte und Peter Panzlau aus Walle ist das Büro in den eigenen vier Räumen inzwischen gelebter Alltag. Das Ehepaar aus dem Bremer Westen kaufte 1993 ein Reihenhaus am Waller Ring, wo sie inzwischen auch mit ihrer Agentur für Design und Medien ansässig sind. Den Großteil ihrer privaten und beruflichen Wege legen die Panzlaus mit dem Fahrrad zurück. „Wenn es nicht sein muss, fahren wir kein Auto“, sagt Brigitte Panzlau. „Manchmal wissen wir gar nicht, wo unser Auto steht.“
Doch wie wirkt sich das auf den Energieverbrauch aus, wenn beispielsweise der tägliche Fahrtweg entfällt? Das fragten sich auch die beiden Diplom-Designer und bewarben sich für eine Teilnahme an dem Quartiersprojekt „foot:print“, um ihren persönlichen CO2-Fußabdruck erstellen zu lassen. „Wir wollten unbedingt dabei sein“, berichtet Peter Panzlau. „Man hat ja oft ein falsches Bild von dem, was man tut“, ergänzt seine Frau.
Lob für die neuen Holzfenster
So ließ das Ehepaar beispielsweise einen alten Wäschetrockner für schmales Geld reparieren. „Da hatten wir eigentlich ein gutes Gefühl“, sagt Brigitte Panzlau. Da dieser jedoch über keine gute Energieeffizienzklasse verfügte, riet die Energieberaterin den Hausbesitzern zu einem neuen Gerät mit geringerem Verbrauch. Tatsächlich sind Waschmaschine und Trockner für durchschnittlich 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich – davon waren auch die Panzlaus überrascht, die bei größeren und kostspieligeren Neuanschaffungen wie Fernseher oder Computer immer auf energieeffiziente Geräte achten. „Auch Beleuchtung ist ein großes Thema bei uns“, berichtet Peter Panzlau. Ihr Anspruch an Lampendesign lasse sich nicht immer mit energieeffizienten Leuchtmitteln unter einen Hut bringen, gibt er zu. „Aber wenn mal etwas kaputt geht, tauschen wir es aus“, verspricht Panzlau.
„Ich finde es wichtig, bewusst zu leben“
Lob gab es bei der Energiebilanz hingegen für die Holzfenster, die die Geschäftsführer aus Walle erst kürzlich in dem Haus aus dem Jahre 1926 einbauen ließen. Auch, dass bei den Panzlaus der tägliche Fahrtweg zur Arbeit entfällt, wirkte sich positiv auf den CO2-Fußabdruck der beiden aus. Generell achten die Unternehmer bei den alltäglichen Dingen sehr bewusst darauf, keine unnötigen Ressourcen zu verbrauchen. So lassen Peter und Brigitte Panzlau ihre in der Waller Agentur gestalteten Stadtteil-Magazine in ortsansässigen Druckereien und auf umweltfreundlichem Papier drucken. Für die Panzlaus auch eine Frage der Signalwirkung: „Ich finde es wichtig, bewusst zu leben und darauf aufmerksam zu machen, dass die Energiereserven eben nicht unendlich sind“, betont Brigitte Panzlau. Auch Regionalität in Sachen Lebensmittel unterstützt das Ehepaar aus dem Bremer Westen so gut es geht. Samstags gehen die selbstständigen Designer häufig auf den Wochenmarkt, um regionales Obst und Gemüse von den Händlern aus der Umgebung zu kaufen.
Von dem „foot:print“-Projekt wünschen sich die beiden, dass das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz wächst. „Wir hoffen, dass dadurch ein paar Menschen ihr Verhalten hinterfragen und eine Diskussion entsteht“, sagen sie.